Das 10. EthnoFilmfest setzt einen besonderen Schwerpunkt auf das junge Land Rumänien. Seit Jahrhunderten hat Rumänien sich immer wieder verändert. In jenem scheinbar fernen Land, wo auch Transsylvanien liegt, in dem die Romantiker des 19. Jahrhunderts den düsteren Geist des Grafen Dracula und das Klischee von Nosferatu auferstehen sahen, hat sich seit der Revolution der 1990er Jahre eine künstlerische Avantgarde etabliert, die in ganz Europa Aufsehen erregt. Sibiu, das früher Hermannstadt hieß, ist Kulturhauptstadt des Jahres 2007. Zahllose Künstler haben sich in Bukarest, der Hauptstadt Rumäniens, angesiedelt. Und in einer anderen Region des Landes, in der Maramuresch, geht das Leben immer noch seinen geruhsamen Gang wie all die Jahrhunderte zuvor, Frauen in üppigen Trachten weben neben der Feuerstelle Textilien, die sie auf dem Markt anbieten. Die Männer tanzen ihre alten Tänze. In den Klöstern geht das Leben seinen andächtigen, seelenvollen Gang im Lichte Gottes. Die Filme Rumäniens haben ihren Weg auch zu den internationalen Filmfestspielen in Berlin, der Berlinale gefunden. Das EthnoFilmfest zeigt in zahlreichen Filmen all diese Perspektiven einer Kulturlandschaft. In einem Workshop wird die Möglichkeit des Mediums Film diskutiert, diese Dynamik eines Landes angemessen zu dokumentieren. Als Panel-Teilnehmer ist der Leiter des Filmfestival ASTRA in Sibiu eingeladen. …und schließlich wird ein Dokumentarfilm die Sicht der dritten Bevölkerungsschicht von Bukarest vorführen, die Sicht der Hunde - denn in Bukarest leben ebenso viele Hunde wie jene legendären Katzen in Rom. Eine Kooperation des Ethnologischen Museums mit dem Museum Europäischer Kulturen und den Studenten des Instituts für Ethnologie FU Berlin mit Unterstützung des Rumänisches Kulturinstituts "Titu Maiorescu".
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